Ich schlug mit der Faust
auf den wackligen Tisch
und unterstrich damit
meine gefestigte Meinung.
Vom lauten Schlag benommen
erkeimte der scheue Zweifel,
ob der Andere gegenüber
nicht auch Recht haben könnte.
Wir sind da
wenn unsere Straßen
zur bedrohlichen Bühne
des Populismus werden.
Wir sind laut
wenn die Diskussionen
in den Untergrund
der Unerträglichkeit abdriften.
Wir sind stark
wenn die Schwäche
der unsäglichen Parolen
nach der Masse greift.
Wir sind das Volk
wenn unsere Demokratie
den Angriffen der Unmenschlichkeit
erfolgreich widersteht.
Wo bleibt der Mensch,
der atmet und fühlt wie du,
wenn du nur die Farbe
seiner Haut wahrnimmst?
Wo bleibt der Mensch,
der denkt und spricht wie du,
wenn du nur den Namen
seiner Religion verachtest?
Wo bleibt der Mensch,
der lebt und liebt wie du,
wenn du nur seine Neigung
zum gleichen Geschlecht hasst?
Wo bleibt der Mensch,
der hofft und weint wie du,
wenn du nur seine Herkunft
und Traditionen ablehnst?
Wo bleibst du,
polternd und pöbelnd,
wenn deine Intoleranz
dich ins Abseits schiebt?